Berlin-Fahrt: Tag 3 von 4

Am Tag 3 unserer Berlin-Fahrt ging es zunächst ins Verteidigungsministerium. Hier durften wir keine Fotos machen, ein Hauptmann nahm sich gut 2 Stunden Zeit, um uns über die aktuellen Herausforderungen der Bundeswehr zu informieren. Leider schafften wir aus zeitlichen Gründen das Thema Ukraine-Krieg nicht mehr. In der Pause wurden wir mit Kaffee, Tee und kalten Getränken versorgt. Während der Presseoffizier sehr professionell unsere Fragen beantwortete, ging zum Ende der Zeit häufiger die Tür auf um den Hauptmann darauf hinzuweisen, dass die Zeit zu Ende sei.

 

Mittagessen im Sony-Center, danach Stadtrundfahrt

Anschließend wurden wir zum Sony-Center gefahren, wo wieder ein Mittagstisch auf uns wartete. Zum Nachtisch gab es Kirsch-Streuselkuchen mit Schlagsahne. Danach hatten wir Zeit, etwas einkaufen zu gehen, bevor der Bus zu einer Stadtrundfahrt aufbrach.

 

Führung in der Gedenkstätte Hohen-Schönhausen

Am späten Nachmittag wurden wir durch das ehemalige STASI-Gefängnis Hohenschönhausen geführt. Hier wurde eindrucksvoll gezeigt, wie in der DDR mit Menschen umgegangen wurde, die gegen die politische Führung aufbegehrten. Auch tausende Bürger, die lediglich das Land verlassen wollten, wurden durch STASI-Mitarbeiter von zu Hause oder auf der Straße entführt, in einen verdunkelten Transporter gebracht und monatelang in Haftzellen unter menschenunwürdigsten Bedingungen festgehalten.

Ein „Richter“ musste die Unterbringung zwar im Nachhinein genehmigen. Diese Richter waren zumeist aber IMs der Stasi und haben weder Namen noch persönliche Aussagen der Inhaftieren jemals gehört. Die Inhaftierten wussten häufig nicht, wo sie sich befanden und die Familie der Opfer wurde ebenfalls über Monate nicht informiert.

Es kam anscheinend auch vor, dass die STASI sich hin und wieder die falschen Leute geschnappt hat. Statt den Fehler einzugestehen und die Menschen sofort zu entlassen, wurden dann aber durch aggressivste Befragungen Gründe „gefunden“, die nachträglich eine Inhaftierung „rechtfertigten“. Ein ganz schlimmes Unterdrückungssystem, was auch keinen Raum für eigene Fehler der Staatsmacht ließ.

Die Inhaftierung Unschuldiger ohne konkreten Verdacht führte recht schnell zu einer Diskussion über den Organisator der Corona-Demonstrationen, Michael Ballweg, der seit Monaten ohne konkrete Anklageschrift in Haft sitzt. Allerdings muss man hier anmerken, dass jedem bekannt ist, wo er sitzt und auch die Haftumstände sicherlich überhaupt nicht vergleichbar sind.