Abendspaziergang in Ahlhorn mit mehr Teilnehmern, aber auch einer aggressiven Polizei

Update 11.01.2022

Wie wir erst jetzt erfahren haben, hat die Polizei nach der Auflösung der Spaziergänger 4 Menschen am Kreisel kontrolliert, die sie den Spaziergängern zuordnet. Diese Menschen trugen keine Maske und waren nach unseren Informationen auch nicht beim Beginn des Spaziergangs dabei, wo die Polizei eine Ansage über deren Einordnung als Versammlung machte. Die Personalien wurden aufgenommen und die 4 Personen erwartet jetzt ein Busgeldverfahren. Die Anwälte wurden entsprechend eingeschaltet.

Die Polizisten in Ahlhorn haben damit eine Eskalationsspirale in Gang gesetzt, die auch von uns als Partei, die stehts hinter der Polizei steht, beim besten Willen nicht mehr nachvollzogen werden kann. Wenn 4 Menschen alleine an der frischen Luft auf einem öffentlichen Gehweg stehen, und dann von der Polizei bedrängt werden, eine Versammlung unterstellt wird und sehr teure Busgeldbescheide in Aussicht gestellt werden, was hindert die Beamten dann, demnächst dasselbe bei Freunden oder Bekannten zu tun, die sich auf einem Supermarktparkplatz unterhalten? Wir gehen davon aus, dass sich ein derartiges, übertriebenes Verhalten auswirken wird, und die Polizei somit ihren Rückhalt in der Bevölkerung gefährdet.

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Beim dritten Abendspaziergang in Ahlhorn, mit dem gegen die Corona-Maßnahmen im Allgemeinen, die viele als totalitäre Maßnahmen wahrnehmen, aber auch gegen eine mögliche kommende Impfpflicht demonstriert werden soll, waren in der Spitze bis zu 60 Menschen gekommen. Berufsbedingt schafften es einige Teilnehmer erst gegen 18:30 dazuzustoßen, während andere Teilnehmer dann schon wieder fort waren bzw. durch gezielte Maßnahmen der Polizei von der Gruppe getrennt wurden.  Am Ende des Zuges befanden sich auch zwei Impfbefürworter(innen), die mit jeweils einem Pappschild dem Zug hinterherliefen. Ganz schlau war diese Aktion nicht, weil sie für die Autofahrer zumindest von der anderen Straßenseite als Teil des Zuges erkannt wurden und die Gruppe optisch so vergrößerten. Ebenfalls gesehen wurde die grüne Kommunalpolitikerin Heidi Schilberg, die mit dem Fahrrad am Zug vorbeifuhr. Diese wurde gegrüßt vom AfD Landtagsabgeordneten und Gemeinderatsmitglied Harm Rykena, der sich auch am Rande des Zuges befand.

 

Um 18:00 kamen Spaziergänger neben der Polizeiwache in Ahlhorn zusammen und spazierten los. Die Polizei wartete bereits mit 8 Beamten und hielt eine Ansprache auf dem Parkplatz die den Menschen, die inzwischen losspazierten, mitteilte, dass die Polizei den Spaziergang als Versammlung einstufe, ein Versammlungsleiter benannt werden müsse und die Versammlung nur auf dem Parkplatz vor der Polizei abgehalten werden dürfe. Die letzten Sätze hörten die Menschen wahrscheinlich nicht mehr, da sie sich bereits auf der Hauptstraße befanden. Unter ihnen hatten sich inzwischen bereits zwei Beamte eingereiht und sind im vorderen Drittel mitgelaufen. Der Zug bewegte sich um den Kreisverkehr herum und kehrte dann auf der gegenüberliegenden Straßenseite zurück.

Polizei stoppt Spaziergänger, fotografiert Spitze und stellt Personalien fest.

Auf Höhe des Edeka wurde der Zug plötzlich gestoppt, eine Polizistin mit Fotoapparat war zugegen und machte Fotos. Beamten stellten die Personalien von ca. 6 Menschen fest. Dabei versuchte einer der beiden Beamten, die im Zug mitgelaufen sind, einen Spaziergänger zu fassen. Das misslang aber, und der Spaziergänger wurde durch Einwirken des Beamten gegen eine daneben stehende Frau geschleudert, die dabei in ein Beet fiel. Der ebenfalls vor Ort befindliche Sohn der Frau stellte den Beamten zur Rede, der daraufhin die Personalien des Sohnes aufnehmen wollte statt die der ursprünglichen Person. Der Spaziergänger zeigt sich kooperativ und wollte seine Personalien nennen, der Beamte hingegen gab sich damit nicht zufrieden und versuchte, über eine Körperdurchsuchung an den Personalausweis zu kommen, der aber nicht dabei war. Dabei weigerten sich die Beamten, auch auf Nachfrage einen Dienstausweis vorzuzeigen. Der Spaziergänger wurde mit auf das lokale Polizeirevier genommen, während die Mutter den ganzen Vorgang filmte. Das Video wurde einem Anwalt zur Prüfung übergeben. Nachdem der Spaziergänger auf die Wache gebracht wurde, ging es der Polizei aber offenbar nicht schnell genug, ihn wieder loszuwerden.

Polizei will weitere Identitätsfeststellungen erreichen

Nachdem das erste Drittel kontrolliert wurde, die restlichen Teilnehmer aber zuvor kehrt gemacht hatten und die Straße Richtung Kreisverkehr zurück gingen, blieben die Beamten beim Edeka stehen und warteten auf die erneute Rückkehr der Menschen. Dies erfolgte aber nicht mehr, und die Menschen liefen auf der Höhe des Kreisverkehres die Hauptstraße auf und ab. Jetzt bildeten die Beamten zwei Gruppen zu jeweils 4 Personen, und marschierten auf beiden Seiten des Gehwegs den Spaziergängern entgegen. Die Menge löste sich dann gegen 18:45 langsam auf.

 

Am Ende des Videos sind die beiden Frauen kurz zu sehen, die ihr Pappschild dabei haben und für die Impfung demonstrieren.

 

Polizeikontrolle neben dem Edeka. Hier hat sich auch die Festnahme des Spaziergängers ereignet.