MdB Dirk Brandes beim Stammtisch im Landkreis
Beim Stammtisch diese Woche im Landkreis erwartete die Mitglieder und Interessenten prominenter Besuch: Dirk Brandes, der im Bundestag unter anderem im Verkehrsausschuss sitzt, hatte sich angekündigt. Entsprechend gespannt wurde auch sein Beitrag erwartet – einige Mitglieder reisten extra an, obwohl sie beruflich am Tag noch in Südniedersachsen unterwegs waren.
„Infrastruktur in Deutschland ist reiner Sanierungsfall“
Dirk ging in den rund 90 Minuten vor allem auf die Infrastruktur in der Bundesrepub-lik ein, die immer maroder wird. Als Beispiel nannte er die Autobahnbrücke der A45 bei Lüdenscheid, die seit 2 Jahren komplett gesperrt ist, und der Verkehr durch die Stadt umgeleitet wird. Dass das die Umwelt massiv belaste und zusätzlich bei den An-wohnern Gesundheitsschäden durch eine immense Lärmbelästigung mit sich bringt, hatte die AfD bereits kritisiert – aber wie immer wollte es niemand hören. Anstatt das Brückenbauprojekt jetzt zu beschleunigen, würde erst einmal der „Winterschlaf“ der Haselmaus abgewartet. Anwohner sollen zudem finanzielle Mittel für eine bessere Schalldämmung erhalten, statt die eigentliche Ursache – die fehlende Brücke – in Angriff zu nehmen.
Ein Mitglied aus dem Raum fügte hinzu: „Ich kann das bestätigen. Ich muss häufig nach Süddeutschland und genau der Teil der Strecke ist es der, der am längsten Zeit benötigt“.
Warum läuft nichts mehr im Land? Warum steigt die Bundesrepublik im Vergleich mit anderen Ländern immer weiter ab?
Der Wildeshauser Stadtrat Frank Voigt warf sofort ein:
Es fehlen die Handwerker! Das wird überhaupt nicht mehr gefördert. Alle sollen an den Unis rumhängen und irgendwas studieren, was keiner braucht. Wir müssen Ausbildungsplätze unbedingt attraktiver machen!
Im weiteren Verlauf resümierte Dirk Brandes:
Eine Verkehrswende, wie von der Regierung geplant, ist einfach nicht machbar, ohne dass Industriestandort zusammenbricht. Hier ist Sabotage am Staat erfolgt. Außerdem ist es für Politiker leichter, Geschenke an die Wähler zu verteilen als die Infrastruktur zu sanieren – weil letzteres kaum wahrgenommen wird, wie beispielsweise die Sanierung der Kanalisation.
Dirk fasste die Ziele der AfD Bundestagsfraktion am Ende nochmal zusammen:
Die AfD möchte den Individualverkehr erhalten, und alle Verkehrsträger sollen sinnvoll miteinander vernetzt werden. Es wird allein von der Kapazität her nicht funktionieren, alle Autofahrer auf die Schiene zu bekommen. Gerade der Landbevölkerung hilft ein Almosen in Form eines 49 Euro-Tickets im Regelfall nicht. Darüber hinaus setzt sich die AfD u. a. für einen Führerschein ab 16 Jahren ein, damit Auszubildende leichter ihre Ausbildungsstätte aufsuchen können.