Allein unter Wölfen!

Am 04.09. fand in Großenkneten eine Veranstaltung der Grünen statt.

Thema ist dem Plakat zu entnehmen.

Von Neugier getrieben und dem Schalk im Nacken, nahm ich meine Frau an die Hand, um aus erster Quelle zu erfahren, warum ich so bin wie ich bin.

Aber eigentlich muss es ja heißen, warum wir so sind wie wir sind.

Zweifelsfrei fühlte ich mich in meiner Intoleranz absolut heimisch und toleriert. FCKAFD T-Shirts, Hackenkreuz in Tonne, Regenbogenfahne und massig Flyer und Prospekte gegen Rechts säumten meine Aufmerksamkeit.

Sehr Konservativ, also Rechts, erschienen mir allerdings doch ein Großteil der Besucher, welches ich am modischen Erscheinungsbild meiner Großmutter aus den 1970ern festmachen konnte.

Ich muss allerdings eingestehen, dass von den dort über 100 Teilnehmern, nicht ein einziger unfreundlich oder überheblich aufgetreten ist.

Um mich etwas anzubiedern, erzählte ich, dass ich doch etwas beunruhigt bin, dass die „Blaue Welle“ aus dem Osten auch uns erreichen könnte. Meine Befürchtungen seien zwar begründet, aber gemeinsam könne man den Faschisten und Extremisten entgegentreten. Das hat mich natürlich ungemein beruhigt. Wobei ich nicht umhin konnte zu betonen, mich bei der Veranstaltung gut aufgehoben zu fühlen.

Mit 15 Minuten Verspätung – dem Unwetter geschuldet – ging es dann schließlich los.

Inhaltlich stellte Jan fest, dass nicht jeder AfD’ler automatisch Rechts oder sogar Rechtsextrem sei. Inhaltlich erinnerte ich mich sofort daran, dass jemand im EU-Wahlkampf mal sagte, nicht jeder der bei der XX war, war automatisch ein….naja egal.

Jan stellte auch weiter fest, dass es im Oldenburger Raum auch „Gott sei Dank“ bisher keine tödlichen Opfer Rechtsextremer Gewalt gab. Da musste sich aber sofort die Journalistin mit vielen Auszeichnungen einklinken und feststellen, dass es mal einen Fall gab, bei dem die Eltern dem 4 jährigen Kind das Insulin verweigerten und es daran verstarb. Dieses Verhalten könne man durchaus dem Rechten Milieu zuschreiben.

Sie vergaß in dem Zusammenhang auch nicht zu erwähnen, dass sich die AfD aus allen Formen des „…ismus“ nährt.

Was nicht erwähnt wurde ist, dass das Kind 2009 durch Medikamentenverweigerung verstorben ist, die AfD aber erst seit 2013 besteht.

Ein weiterer Punkt war eine Veranstaltung eines Rechtsradikalen Wünschelrutengängers, der im Hotel Meiners einen Vortrag hielt und somit die ganze Zusammenkunft ja als Rechts eingestuft werden müsse.

Mit diesen windigen, herbeigezauberten Illusionen, war der ganze Abend gespickt.

Erschüttert musste ich bei den hahnebüchenen Vergleichen feststellen, wie interessiert das Publikum sektengleich den Ausführungen zustimmte.

Als dann noch Frau Nzume ihren Beitrag leistete und erklärte, dass sie im Landtag auch tagtäglich durch die unerträgliche Rhetorik der AfD erschüttert sei und deren Reden für Tiktok zurechtgeschnitten würden, damit das was besser nicht erwähnt werden soll, ausgeblendet wird, war ich bedient.

Frau Nzume glänzte in ihren Ausführungen vor allem dadurch, dass sie neudeutsch eine Interpunktion mitten in viele Wörter einbaute und damit offensichtlich klarstellte, dass sie der Wille des Volkes, Gendersprache abzulehnen, missachtet.

Nach über einer Stunde intensiv geprägter Indoktrinierung, mussten wir zum Eigenschutz die Party verlassen.

Sehr Auffällig ist die kursierende Angst der Grünen vor Prestigeverlust. Das resultiert aus der Tatsache, dass man sich nicht mehr mit den Bürgern beschäftigt, sondern nur noch um die AfD kümmert. Die AfD gibt euch keine Stimmen. Das macht der Wähler.

Zum krönenden Abschluss hat meine Frau am Eingang des Raumes gut sichtbar eine Visitenkarte unsere AfD OL-Land hinterlassen, mit dem Dank eine interessante Veranstaltung gesehen zu haben.

K.Kanstein